Obwohl ich immer noch den Vorsatz habe, Sie alle zum reichlichen Verzehr von Hülsenfrüchten zu bekehren, musste ich gestern doch erfahren, dass es nicht nur Leute gibt, die sie nicht mögen, sondern auch arme Menschen, die sie gar nicht vertragen. Nun gut. Also gibt´s heute mal ein Rezept ohne Hülsenfrüchte.
Und auch nichts, für das man irgendeine Dose oder Packung aus dem mühsam gehamsterten Vorrat öffnen müsste, sondern wir wollen heute einmal Leckeres vom Wegesrand essen. Ich habe beim Spaziergang bemerkt, dass die ersten Brennnesseln auf dem Weg ans Licht sind. Also bewaffnen Sie sich mit Garten- oder Gummihandschuhen, Eimer und Schere und gehen Sie sammeln! Sie können den Eimer ruhig voll machen. Denn ähnlich wie bei Spinat, bleibt auch bei Brennnesseln von einem ganzen Haufen frischer Pflanzen nach dem Dünsten nur eine Handvoll übrig. Und wenn Sie zurück sind vom Spaziergang, legen Sie ruhig gleich los, denn Brennnesseln welken sehr schnell.
Heute kochen wir also Brennnesselsoufflé nach Apicius IV,36. Und zwar brauchen wir dafür:

einen Eimer voll Brennnesseln
einen Schuss Olivenöl
1/2 TL frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer
2 EL Fischsauce
6 Eier
einen Schuss Mineralwasser mit Kohlensäure

Zupfen Sie die Blätter von den Brennnesseln, waschen Sie sie gründlich, lassen sie in einem Durchschlag abtropfen und dann ausgebreitet auf einem Trockentuch gründlich trocknen.
Schneiden oder zupfen Sie sie klein und braten Sie sie in Öl an. Geben Sie Fischsauce, Pfeffer und nach Bedarf sehr wenig Wasser hinzu und dünsten Sie die Brennnesseln etwa 5 min darin weich. Etwas abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit fetten Sie vier kleine Souffléförmchen mit Olivenöl ein und heizen Sie den Backofen auf 160° vor. Schlagen Sie die Eier auf und geben einen Schuss Mineralwasser hinein. Dann verrühren Sie die Eier mit der abgekühlten Brennnesselsauce und verteilen Sie die Masse auf die Förmchen. Lassen Sie das Soufflé etwa 15 min im Backofen stocken.
Etwas abkühlen lassen und stürzen.
Wenn Sie nicht so viel Wert auf die Optik legen, können Sie nach demselben Rezept auch ein einfaches Rührei braten.
Guten Appetit!