Zwei Dinge liebt der Römer beim Essen über alles. Erstens neigt er dazu, sein Essen bis zur Unkenntlichkeit zu pürieren. Die Griechen nannten die Römer daher verächtlich „Breifresser“. Zweitens isst der Römer gern Sellerie in all seinen Erscheinungsformen: nicht nur die Knolle, sondern auch die Blätter als Würzmittel und den Samen als endemischen Pfefferersatz. Was also muss das Lieblingsgericht des gemeinen Römers sein: Selleriepüree!

Dieses Rezept findet sich bei Apicius III 15,2:
Aliter olus molle: apium coques ex aqua nitrata, exprimes et concides minutatim. In mortario teres piper, ligusticum, origanum, cepam, vinum, liquamen et oleum. Coques in pultario, et sic apium commisces.
Auf deutsch:
Noch ein Gemüsebrei: Koche Sellerie in Sodawasser, presse ihn aus und schneide ihn ganz klein. Zerstoße im Mörser Pfeffer, Liebstöckel und Oregano, dazu Frühlingszwiebel, Wein, Liquamen und Öl. Koche es in einem Tontopf und mische es mit dem Sellerie.

Wir brauchen also:
1 Kopf Sellerie
1 TL Natron
2 Frühlingszwiebeln oder 1 Zwiebel
2 EL Olivenöl
1 Likörgläschen Weißwein
1 Prise Pfeffer
1 TL Liebstöckel
1 TL Oregano
2 EL Austernsauce

Den Selleriekopf großzügig schälen und in Würfel schneiden. Im Kochtopf knapp mit Wasser bedecken, Natron zugeben, zum Kochen bringen und ca 10 min gar kochen. Im Durchschlag abtropfen lassen, in den Topf zurück geben und pürieren. Das Abtropfwasser nicht wegschütten, man kann es noch als Gemüsebrühe verwenden!

Die Frühlingszwiebeln oder Zwiebeln fein schneiden und in Olivenöl bei mäßiger Hitze anschwitzen. Mit Wein ablöschen und mit den Gewürzen aufkochen lassen. Dann zu dem Selleriepüree geben und alles zusammen bei geringer Hitze auf die gewünschte Dicke einkochen lassen.

Je nachdem, wie lange man den Brei einkochen lässt, kann man ihn als Suppe oder als Püree essen.

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